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Goldene Aue


Das tischebene Becken der Goldenen Aue zwischen Zechsteingürtel im Norden und Buntsandstein-Hügelland im Süden erstreckt sich in O-W-Richtung vom Helmestausee Berga-Kelbra bis zur Stadtgrenze Nordhausens.

Charakteristisch ist die intensive landwirtschaftliche Nutzung, wobei Grünlandflächen nur noch in der Nähe des Helmestausees und der Fischteiche Auleben in größerem Umfang existieren. Dieser Teilbereich nimmt auch eine landschaftliche Sonderstellung ein. Ausgedehnte Schilfbestände, Feucht- und Großseggenwiesen, Weidendickichte, alte Kopfweidenreihen, Altwasserarme und kleine Tümpel prägen das Bild dieses Gebietes.

Goldenen Aue mit Fischteiche bei Auleben (Foto von H.Buchholz) In den übrigen Teilen der Goldenen Aue fehlen Wälder und größere Feldgehölze gänzlich. Der Baumbestand beschränkt sich im wesentlichen auf kleine Auwäldchen, gewässerbegleitende Gehölze, Obstbaum- und Pappelreihen entlang von Feldwegen und Gräben sowie einige Streuobstwiesen in der Nähe der Ortschaften.

Die großräumigen Kiesabbauflächen bei Bielen und Heringen stellen neben den Fischzuchtgewässern die einzigen, jedoch landschaftsprägenden Standgewässer der Region dar.
Die bis Anfang der 1990er Jahre bestehenden Rieselfelder bei Sundhausen haben inzwischen ihre hohe Bedeutung als Rast- und Brutbiotop verloren.
Mitte der 1950er Jahre brütete der Große Brachvogel mit 3-5 BP in den Riedwiesen bei Auleben.

Weißstorchnestin Görsbach (Foto von H.Buchholz) Für eine ganze Reihe an Wasserflächen und Feuchtwiesen gebundene Brutvogelarten ist die Goldene Aue das Hauptverbreitungsgebiet im Landkreis. Dazu gehören Haubentaucher, Schwarzmilan, Wachtelkönig, Bekassine, Beutelmeise, Braunkehlchen und Schafstelze. In den Steilwänden der Kiesgewässer bei Bielen sind alljährlich mehrere Brutkolonien der Uferschwalbe (400-800 BP) besetzt.

Typische Arten der ausgedehnten Schilfbestände am Helmestausee sind Rohrweihe, Wasserralle, Teichrohrsänger und Rohrammer. Der Weißstorch brütet gegenwärtig nur noch in Görsbach mit 1 BP. Die um 1982 entstandene Graureiherkolonie am Helmestausee beherbergte bis zu 180 BP. Bemerkenswerte Brutvogelarten sind ferner Brandgans, Lachmöwe, Rebhuhn, Schleiereule und Raubwürger. Zu den äußerst seltenen und teilweise nur in einzelnen Jahren nachgewiesenen Brutvögeln zählen Tüpfelralle, Bartmeise, Blau- und Schwarzkehlchen.

Aufgrund des spezifischen Habitatangebotes ist die Mannigfaltigkeit der Brutvogelarten am Helmestausee und in dessen Umgebung am größten. Das Arteninventar wird dadurch bedeutend erweitert und erreicht für die gesamte Goldene Aue 110-115 Brutvogelarten.


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