September-Exkursion zum Schiedunger Teich
Leitung: Uwe Patzig
Am 14.09.2020 traf sich eine kleine Gruppe vom Verein Nordhäuser Ornithologen zur letzten Exkursion
in diesem Jahr am Schiedunger Teich.
Dieses Fischereigewässer war schon öfter das Ziel solcher Unternehmungen und immer ein Garant für
Beobachtungen von Wasservögeln; besonders von Enten, Gänsen und Rallen. Da sich das Gewässer im
Vollstau befand, waren kaum Limikolen zu erwarten, was die Vielfalt der Arten deutlich eingrenzte.
Es war wohl auch dem schönen Herbstwetter geschuldet, dass dieser abschließende Ausflug besondere
Freude bereitete. Zu sehen gab es neben den hier obligatorischen Stockenten und Blessrallen auch eine
erstaunliche Anzahl Höckerschwäne. Tafelenten, Reiherenten und Haubentaucher "peppten" die Artenvielfalt
der Wasservögel auf. Mehrere Eisvögel, die zu beobachten waren, brachten eine unerwartete Abwechslung.
Sie hatten auch in diesem Jahr hier an einem sehr ausgefallenen Platz gebrütet. Die krächzenden Graureiher
und eine ganze Anzahl Graugänse konnten gleichfalls gesichtete werden. Graureiher haben am Schiedunger
Teich sozusagen Hausrecht, denn ihre Brutkolonie liegt gleich südlich vom Teich im "Pfaffenstock". Sie ist
die wohl größte im Land Thüringen.
Und natürlich einige Nilgänse. Sie sind an fast allen Gewässern und deren Umfeld inzwischen heimisch geworden.
In der Avifauna unseres Landkreises aus dem Jahr 2003 wurde ihr Status noch mit "Gefangenschaftsflüchtling?"
angegeben. Wer hätte damals gedacht, dass sie mit der Zeit allgegenwärtig wurden und an den Bielener Kiesseen
Konzentrationen von fast 700 Vögeln gezählt wurden. Das nenne ich mal eine Artendynamik!
Auch die unterschiedlichsten Kleinvögel konnten noch gesehen werden. Vor allem Finken, Meisen aber auch
einzelne Hausrotschwänze, Zilpzalp und letzte Mehlschwalben - was eben eine Exkursion Mitte September so hergibt.
Neu in unserer Runde war Herr Dr. Frey, der sich bald als ein leidenschaftlicher und brillanter Fotograf
offenbarte. Kurze Einblicke in seine Bilderwelt auf dem Handy ließen sehr schnell den Perfektionisten erkennen.
Da ist doch sicher noch viel Luft nach oben - für einen Vortrag in späteren Zeiten ….
Aufkommender Wind brachte uns bei aller Begeisterung zum Abschluss der Beobachtungen. Und eines war klar: An
frischer Luft und in der Natur braucht man keine Fenster zu öffnen und auf Stoßlüftung wegen Corona zu achten.
Das erledigt hier Mutter Natur selber mit ihrer Windmaschine. Und so war dieser Tag ein gelungener Abschluss
der Exkursionen des Jahres.
Wir sehen alle den nächsten Unternehmungen gelassen und mit Freude entgegen. Bis dahin sind wohl auch die
Beschränkungen der Teilnehmerzahlen und andere Auflagen sicher der "Schnee von gestern".





Fotos: Peter Höhns
UWE PATZIG
stellvertretender Vereinsvorsitzender
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