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Verein Nordhäuser Ornithologen e. V.

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Der Herr der Ringe - Vogelberingung 2019

Erlebnisse beim Beringen im vergangenen Jahr, Neues und Bewährtes

„Der Herr der Ringe hält einen Vortrag im Vereinshaus Thomas Mann“ titelte die lokale TA- Seite! Nein, nein – nicht Ronald Tolkien sprach und auch nicht über Hobbits, Zauberer und Nebelgebirge. Nein, es ging am 10.Februar 2020 weniger um Fantasy, sondern um ganz reale Geschehen in unserer realen Welt. Manfred Wagner, als einziger zugelassener Vogelberinger im Landkreis Nordhausen, ist der „Herr der Ringe“, die er sehr gerne den Vögeln an die Beine „zaubert“. So bekommen sie ihren Reisepass mit allen nötigen Erkennungsdaten. Sicher, die Elfen brauchen diese Informationen, um die Vögel auf der Reise durchzuwinken ….

Vorangestellt wurden einige allgemeine Anmerkungen zur Vogelberingung. Wissenswertes über Sinn, Zweck und den Nutzen wurde erläutert. Der Vortrag war breit und umfassend im Inhalt aufgestellt. Die erwähnten Artengruppen waren sehr vielfältig, Ein- und Überblicke zur Beringungsarbeit im Kalenderjahr wurden gegeben. Die Erläuterungen erfassten die gesamte Spanne von den Eulen über Spechte bis hin zu zahlreichen Kleinvogelarten. Viele der Vorarbeiten und Nebenleistungen, die eine Beringung erst ermöglichen, wurden deutlich dargestellt. Schwierigkeiten, Erfahrungen und Rückschläge, die bei der Beringung auftreten können, blieben nicht unerwähnt. Auf spezielle Techniken und Fangmethoden, differenziert nach Vogelart, wurde ausführlich eingegangen.

Von den Zuhörern im voll besetzten Vereinshaus wurde alles mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen, auch, oder gerade weil, der „Herr der Ringe“ nicht Mr. Tolkien war.

Mit vielen Bildern anschaulich gemacht, wurde der Gang durch ein Beringungsjahr erlebbar, interessant und lehrreich dargestellt, Seltenes und weniger Seltenes erwähnt. Bei den Eulen gab es auch eine Nahaufnahme auf die imposanten Krallen des Waldkauzes. „Wenn die den Beringer erwischen, hat man lange was davon ….. Eine Maus hat da keine Chance“, meinte Manfred Wagner. Bei den Spechten beeindruckte auch die Dimension deren Schnäbeln. Die unliebsame Begegnung mit so einem Spechtschnabel ist dem Beringer noch in einer sehr unangenehmer Erinnerung, als er den Vogel aus dem Netz nehmen wollte.

Bei den Kleinvögeln bereiten besonders die Blaumeisen den Beringern große Probleme. Sie verheddern sich derart in den feinen Netzen, so dass oft nur ein Zerschneiden des Netzes an der Fangstelle bleibt, um sie wieder frei zu bekommen. Das kann dem Beringer schon einige Schweißtropfen auf die Stirn bringen.
Es gibt auch sogenannte „Gesperrte Arten“, die z.Z. nicht beringt werden dürfen. Blaumeisen gehören leider auch dazu. „Sie fliegen trotzdem in die Netze, sicher stehen sie auf Ringe…“ sinnierte Manfred Wagner.

Nach einem sich anschließenden Gespräch mit den Zuhörern und einigen Anfragen, konnte ein sehr lehrreicher und informativer Vortrag beendet werden. Landschaftsaufnahmen und herrliche Vogelbilder, manche lustige Anmerkungen und Kommentare gaben dem Vortrag einen unterhaltsamen Rahmen.

An dieser Stelle sei Manfred Wagner nochmals im Namen aller Zuhörer herzlich für seine Mühe und den Vortrag gedankt.




alle Fotos: Manfred Wagner

UWE PATZIG
stellvertretender Vereinsvorsitzender


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