Exkursion zum DEUSA-Solfeld bei Kehmstedt
Leitung Manfred Wagner
Am 17.06.2019 fand die letzte Exkursion unseres Vereins im 1.Halbjahr 2019 statt. Sie führte zum Solfeld
der DEUSA bei Kehmstedt. Es ist eine sonnenexponierte Ruderal- und Graslandschaft mit wenig Gehölzbewuchs
inmitten der offenen Feldflur. Nur einige technische Einbauten vermitteln hier menschliche Nutzung.
Manfred Wagner hatte nochmals die Leitung der Exkursion übernommen. Vor der Begehung der Fläche gab
es eine offizielle Belehrung zum Verhalten durch die Firmenleitung, denn man befand sich ja auf dem
Werksgelände der DEUSA (Deutsche Salz-AG).
Allem voran gab es von Manfred Wagner noch ein Motivationstraining für die Teilnehmer der Exkursion - es
galt eine große Schale Erdbeeren aufzuessen. Bio, richtig reif und knallrot, schön groß, duftend,
handgepflückt. Und geschmeckt haben die! Das war das Beste vom Tag und schön irre!!
Aber zurück zur Beobachtungsarbeit ....
Man hätte auch alle ins Land der Grauammern einladen können, so zahlreich erfreuten uns diese mit ihrem
Gesang. Es ist schwer vorstellbar, dass die Art im Landkreis einmal fast verschwunden war. Schon bei der
letzten Exkursion zum ehemaligen Schießplatz trat sie überraschend häufig auf. Dass sie wieder da ist,
ist uns allemal aber lieber. Da durch unsere Region deren südwestliche Verbreitungsgrenze verläuft, ist
die Grauammer schon in dem westlich angrenzenden Eichsfeld eine ornithologische Rarität. Erst im Badischen
gibt es die Art wieder häufiger. So sind Bestandsschwankungen an Verbreitungsgrenzen keine großen Seltenheiten.
Gerade bei Kleinvögeln wissen wir über die Veränderungen im Bestand recht wenig und haben oft keine belastbaren
Angaben.
In diesem begrenzten Biotop sind mind. 15 singende Grauammern doch sehr erfreulich.
Der Lebensraum aus kurzem Trockenrasen und Ruderalflora mit wenigen Gehölzen bietet natürlich auch anderen
Arten, die diesen Biotoptyp bevorzugen, ideale Brutbedingungen. So wurden mehrere BP Neuntöter,
Schwarzkehlchen und Schafstelzen begeistert beobachtet. Durch Mäharbeiten auf einem angrenzenden
Luzerneacker gab es auch eine erhebliche Zahl Greifvögel zu sehen. Rotmilan, Mäusebussard, Turmfalke und
dominant viele Schwarzmilane gaben ein gutes Bild ab. Ein größerer Schwarm Rabenkrähen mit einigen Dohlen
besuchten ebenfalls den Mähbereich.
Interessant waren auch die Nistplätze von Feldsperlingen und Staren. Sie hatten sich die Montageöffnungen
der Betonpfeiler und die Verkleidung der Fernwärmeleitungen als ihren Brutplatz erobert. Auch Hausrotschwanz,
Amsel, Grünfink und Stieglitz konnten beobachtet werden. Die Hoffnung, hier schon öfter festgestellte Rebhühner
zu sehen, erfüllte sich leider nicht. Ebenfalls in vornehmes Schweigen hüllten sich die Wachteln. Aber so
ist das nun mal in der Natur:
Vögel halten sich weder an Exkursionspläne, noch an die Erwartung der Beobachter.
Manfred Wagner sei an dieser Stelle herzlich gedankt für die Vorbereitung und Leitung des gelungenen
Tages im Namen aller Teilnehmer.






Fotos: Peter Höhns
UWE PATZIG
im Namen aller Teilnehmer
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