Exkursion ehemaligen Schießplatz Großlohra
Leitung Manfred Wagner
Am 27. Mai 2019 startete eine Gruppe interessierter Nordhäuser Ornithologen zur Exkursion zum ehemaligen
Schießplatz bei Großlohra. Der Wettergott war sich unschlüssig, was er mit den Naturfreunden vorhat, denn
der Himmel sah sehr „durchwachsen“ aus. Die Skepsis war berechtigt, denn eine Beobachtungstour zum gleichen
Ort war vor Jahren bei plötzlichem Gewitterregen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Doch
das Wetter hielt sich diesmal.
Manfred Wagner hatte die Leitung der Exkursion übernommen, da ihm ist diese Landschaft im besonderen Maße
ans Herz gewachsen ist. „Es sieht doch so´n bisschen aus wie die Savanne in Afrika – wenn man sich Mühe gibt…“,
meinte er schmunzelnd. Wo er recht hat, hat er Recht! Schwerpunkt der Vogelwelt auf dem ehemaligen
Schießplatz sind vor allem die Trockenrasenbewohner. Es gibt im Landkreis Nordhausen kaum eine vergleichbare
Fläche, auf der Grauammern, Feldlerche und Neuntöter in so hoher Dichte vorkommen. Man kann durchaus von einer
„Referensfläche“ sprechen, wenn Arten so deutlich präsent sind. In früheren Jahren waren hier auch Raubwürger,
Schwarzkehlchen und Wiesenpieper zu beobachten. Ihr Fehlen in letzter Zeit ist, wie so oft, nicht wirklich
zu klären. Zu vielschichtig können die Gründe sein.
Empfangen wurden die Ornithologen vor Ort mit dem Gesang der Grauammern. Die Art war im Landkreis schon
einmal fast verschwunden. Hier, in einem Idealbiotop, ist sie sogar recht zahlreich zu sehen und zu hören.
Geradezu „häufig“ kommen auf dem alten Schießplatz die Feldlerchen vor. Es war ein sehr beeindruckendes
Erlebnis, den Lerchengesang in dieser Fülle erleben zu dürfen! Zur Freude aller Beobachter wurden auch
mehrere Neuntöter gesichtet. Den Höhepunkt bildeten jedoch vier Heidelerchen, mit denen hier niemand
gerechnet hatte. Nun, eine wäre schon toll gewesen, aber gleich vier – das war schon recht bemerkenswert.
Natürlich gab es auch andere Arten zu sehen und zu hören. Verschiedene Finken, jagende Turmfalken, Amseln,
Tauben, Grau- und Grünspecht sollten nicht unerwähnt bleiben. Gegen Ende der Beobachtungen machte ein
Baumfalke auf Jagdflug das Bild zur Freude aller noch komplett.
Das Gebiet hat neben seiner ornithologischen Ausstattung auch botanisch einiges zu bieten. Orchideen in
voller Blüte und rote und gelbe Sommeradonisröschen oder herrliche Flächen mit Wiesensalbei waren eine
Augenweide. All das wurde natürlich ausgiebig fotografiert.
Aufbruch war, als es allmählich dunkel wurde. Für alle war die Exkursion eine erlebnisreiche und ornithologisch
erfolgreiche Tour.
Manfred Wagner sei abschließend an dieser Stelle herzlich für die Vorbereitung und Leitung des gelungenen
Tages im Namen aller Teilnehmer herzlich gedankt.





Fotos: Nena Weiler, Peter Höhns, Manfred Wagner
UWE PATZIG
im Namen aller Mitglieder
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