Exkursion zum Helmestausee
Leitung Jochen Scheuer
Der Helmestausee ist der artenreichste ornithologische Beobachtungspunkt in unserem Landkreis und immer
eine Exkursion wert. Er ist RAMSA-Schutzgebiet und Zugschwerpunkt. So trafen sich am 13.05.2019
Vereinsmitglieder zu einer gemeinsamen Beobachtungstour am Nord- und Westdamm.
Die Leitung der Exkursion hatte Joachim Scheuer, ausgewiesener Wasservogelkenner in unserem Verein.
„Heute werden wir nicht so viele Arten zu sehen bekommen, wie das hier sonst der Fall ist“, waren seine
besorgten und skeptischen Begrüßungsworte – denn es ist Brutzeit bei den Wasservögeln. Es sollte
aber ein wenig anders kommen.
Der sehr frische Ostwind der Vortage hatte sich gelegt und zauberte heute keine der fiesen Schaumkronen
auf die Wellen des Sees. Auch sonst war das Wetter mit den Ornithologen gnädig, denn es gab Sonne satt.
Also sehr gute Beobachtungsbedingungen!
Bei den Wasservögeln war die Artenvielfalt tatsächlich etwas verhalten, dennoch gelang so diese oder jene
beeindruckende Beobachtung. Ein Rothalstaucher war schon die Suche auf der Wasserfläche wert. Auch ein
Knäkenten-Erpel zeigte seine Schönheit ebenso, wie ein sich sonnender Graureiher in „Show-Pose“. Mehrere
Flussuferläufer, zwei Flussregenpfeifer und Graugansfamilien mit Jungen auf dem Westdamm waren sehenswert.
Bei den Möwen wurden Zwergmöwe, Steppenmöwe und die üblichen „Großmöwe - unbestimmt“ erspäht. Naja, diese
Jugendkleider bei den Großmöwen sind auch für die Spezialisten schon eine Herausforderung! Höckerschwäne,
Blässhühner und einige wenige Entenarten rundeten hier das Bild ab.
Doch es gab noch ausreichend andere Vogelarten zu sehen und zu hören. Und den Ausgleich in der Artenvielfalt
lieferten diesmal die Kleinvögel. Mindestens 20 Wiesenschafstelzen, acht Grauammern und viele Bluthänflinge,
sowie mehrere Steinschmätzer waren bemerkenswert. Das Ornithologenherz schlug allerdings schneller, als auch
eine Thunberg-Schafstelze in der Menge gesichtet wurde. In 60-facher Vergrößerung und das Glas füllend -
das ist schon was!! Bei den Kleinvögeln ließe sich die Artenreihe noch eine Weile fortführen. Singende Fitisse,
Nachtigallen und Rohrammern haben schon ihren Reiz. Durch den schwachen Wind konnten auch viele Mauersegler,
Rauch- und Mehlschwalben sowie Uferschwalben gut beobachtet werden.
Die Sorgen von Jochen Scheuer waren also völlig unbegründet, dass das Artenspektrum nicht so recht
ausreichend wäre für eine Exkursion an diesen Platz. Und außerdem ging es nicht so sehr um Menge (manchmal
auch das!), sondern um das gemeinsame Beobachten. So zeigte sich erneut, dass der Helmestausee immer einen
Besuch wert ist.
An dieser Stelle sei auch Jochen nochmals für die Vorbereitung und erklärenden Worte zum Ausflug herzlich
gedankt.




Fotos vom Stausee: Peter Höhns (Archiv)
UWE PATZIG
im Namen aller Mitglieder
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