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Verein Nordhäuser Ornithologen e. V.

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Exkursion zur Iberg-Talsperre – Ein Blick in das Trockenchaos 2018

Leitung Uwe Patzig

Wer Exkursionen plant, der hat was zu erzählen, um eine Anlehnung an den gern genutzten Spruch der Reiseverrückten zu wagen. Am 10.09.2018, so sah es der langfristige Arbeitsplan vor, war die Exkursion zur Iberg-Talsperre angesetzt. Bei der Planung wusste noch niemand um den Hitzesommer 2018. Trockensommer wäre wohl richtiger, denn 2003 war noch einen Tuck wärmer.

Als die Vereinsmitglieder sich am 10. September vor Ort trafen, waren alle erstaunt, ja entsetzt, wie wenig Wasser noch im Staubecken anstand. Die erwarteten Wasservogelarten waren einfach nicht da, sie hätten durch den größten Teil des Beckens zu Fuß gehen können.
Nun ist diese Talsperre eigentlich nur zum Hochwasserschutz erbaut worden, hat aber in der Regel drei bis vier Entenarten zu Gast und auch Hauben- und Zwergtaucher fast ständig zu bieten. Fehlender Regen hatte diese Erwartungshaltung hier im wahrsten Sinne verdunsten lassen.
Aber durch die Trockenheit entstanden größere Schlammzonen und die Watvögel haben ein wenig die Scharte fehlender Entenarten ausgeglichen – leider nur nicht am Exkursionstag! Sicher ist das Nahrungsangebot anderer „Trockendocks“ noch besser. Es ist eben alles ein Problem von Angebot und Nachfrage…

Trübsinn blasen war aber noch nie bei den Nordhäuser Ornithologen „Mode“ und so wurde aus der Not eine Tugend gemacht. Etliche Kleinvogelarten konnten bestimmt werden und auch ein Raubwürger und zwei Krickenten wurden gesichtet. Die fast immer anwesenden Kormorane hatten wohl auch Probleme mit der Tauchtiefe, sie haben schnöde gefehlt. Bei den Greifvögeln waren es nur Einzeltiere.

Großes Interesse fanden auch die sich teilweise tief eingegrabenen Teichmuscheln. Die hier vorhandene Ufer- und Teichflora gab manche Rätsel auf, nicht alle Pflanzen waren leicht zu bestimmen. Die Gruppe der Neophyten zwingt nicht nur zum Umdenken, sondern auch zum Neulernen. Der gemeine Ornithologe hat ja auch immer ein Herz und Auge für das Umfeld, denn Nahrungs- und Nistbiotope sind auch im Wandel.

Wenn auch der Wasserstand einen Strich durch die Erwartungshaltung gezogen hat, der in einmalig schöner Landschaft liegenden Talsperre hat dies keinen Abbruch getan – denn der nächste Regen kommt bestimmt.

Der Dank der Teilnehmer gilt Uwe Patzig für die Planung dieses Ausfluges.



Fotos: Peter Höhns



UWE PATZIG


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