Exkursion Bielener Kiesseen – Auesee
Leitung Uwe Patzig
Es ist sicher nicht besonders einfach, bei großer Hitze die Vereinsmitglieder zur Exkursion zu motivieren.
Zumal diese überdurchschnittlichen Temperaturen schon eine ganze Zeit sich plagend aufs Gemüt legten.
Dennoch haben sich einige Unentwegte am 25.Juni 2018 auf den Weg gemacht und sich am Auesee, der Teil Bielener
Kiesseen ist, getroffen. Uferschwalben in ihrem Brutareal zu beobachten, war das inhaltliche Ziel.
Als der Arbeitsplan im Winter erstellt wurde, gab es sie noch, die geschütteten Wände aus Feinsand, die
Steilufer mit den alten Brutröhren und Lehmwände als potentielle Brutstätten. In einem betriebenen Tagebau
können sich solche Situationen immer, manchmal grundhaft ändern. So ist es bedauerlicherweise auch diesmal
geschehen und eine Zielstellung versank bei dieser Exkursion im wahrsten Sinne vom Sinne im Wasser – alles
abgebaggert … Nun war guter Rat teuer.
Es wurde kurzerhand eine Art „Notprogramm“ gestartet und die Exkursions-Inhalte mehr auf die Wasserfläche und die
Kleinvögel der Ufervegetation gelenkt. Immerhin hatte Manfred Wagner sehr schnell ein mit Futter warnendes
Schafstelzenmännchen gesichtet, zu dem sich noch zwei weitere Vögel der Art gesellten. Später konnten die
Vereinsfreunde doch noch die Uferschwalben (einige) beobachten, auch alte Einflüge wurden gesichtet.
Leider waren das Befliegen der Bruthöhlen oder ein Neubau nicht feststellbar.
Eine erstaunliche Sommer-Ansammlung der Nilgänse von mehr als 70 Individuen war schon beeindruckend. Eine
Mittelmeer- oder Steppenmöwe zog ihre Runden, um die Diskussion über das leidliche Bestimmen bei Großmöwen
neu zu beleben. Auch einen Flussregenpfeifer gab es in der Uferzone zu sehen. Aufkommender Wind und die
drückende Hitze ließ keine besondere Initiative und Begeisterung zu weiteren Beobachtungsgängen aufkommen.
Die Zielstellung der Exkursion konnte ohnedies nicht erreicht werden.
Und - sehr vielgestaltig ist ein Kiesgruben-Baggergelände nun auch wiederum nicht …. Es sei denn, man schafft es,
die schönen Federnelken und Grasblüten, Schmetterlinge, Grillen und Libellen zu bewundern. Nun, dazu war aber
nicht wirklich jemand gekommen.
So wurde die Exkursion etwas frühzeitiger abgebrochen und das selbstkritische Fazit:
In betriebenen Tagebauen feste Exkursions-Ziele zu etablieren, ist risikoreicher als gedacht. Es sei dennoch
allen Teilnehmern herzlich für ihr Kommen gedankt und der Leiter sollte sich davon nicht entmutigen lassen.


Fotos: Peter Höhns (Archiv)
Für den Verein Nordhäuser Ornithologen
UWE PATZIG
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